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Frisches Blut reinbringen....macht das Sinn?

Nein es bringt keinen Sinn, warum will ich euch hier mal versuchen genauer zu erklären.

Ich lese immer öfter das Aquarianer Probleme haben mit deformierten Fischen. Meist haben sie bereits erfolgslos versucht neue Fische zu kaufen und dadurch "neues, frisches Blut einzubringen" um dieses Problem zu lösen. Genau damit macht man die Sache aber eher schlimmer als besser.

Gendefekte enstehen nicht wie man immer hört durch Inzucht. Inzucht bei Fischen ist nicht vergleichbar mit uns Menschen, genetisch kann es 30 oder mehr Jahre dauern bis tatsächlich Fehler auftauchen. Oft sind Deformierungen etc. Fehler schlechter Haltung und nicht von entstandenen Gendefekten. Man kann mit dem Einbringen neuer Fische - also neuer Gene - keinen Defekt verdrängen oder ausrotten.

Meistens entsteht dieser Irrtum mit dem frischen Blut weil die erste Generation "alter und neuer Fisch" erstmal ein gesundes und besseres Ergebnis bringt. Leider zeigen sich dann schon eine Generation weiter erneut die zu bekämpfende Defekte. Denn die unerwünschten Merkmale sind weiterhin vorhanden und werden auch (rezessiv) weiter vererbt.

Ein wirklich wunderbar logisches Beispiel möchte ich hier einmal zitieren. Es stammt von Tobias Bernsee aus seinem Bericht in der Zeitschrift Amazonas, Ausgabe März/April diesen Jahres.

"Vergleichen wir den Genpool eines Fisches mit einem Kartenstapel. Die Karten sind die einzelnen Gene. Jedesmal beim Mischen ( Verpaarung ) kommt es zu einer neuen Reihenfolge bei der auch immer eine andere Karte oben liegt. Diese obere Karte enthält die sichtbaren und selektierbaren Merkmale des Fisches. ( Defekte Wirbelsäule, Farbe ... ) Nun sollen alle Defekte, nennen wir sie mal Asse, aus dem Spiel durch Mischen und Abheben der oberste Karte verschwinden. Denn nur das Aussortieren der sichtbaren Gene ist uns als Aquarianer möglich. Sinnvoll ist nun den Kartenstapel kleiner zu bekommen um möglichst bald alle Asse ( Defekte Gene ) zu treffen. Kommt nun ein fremder neuer Fisch hinzu wird dieser den Genpool, und damit den Kartenstapel wieder vergrößern. So machen wir uns selbst das Leben schwer da die Chance nun Asse zu bekommen wieder geringer ist."

Fazit: Die wirkliche Hilfe im Kampf gegen Erbfehler ist einzig und allein das gnadenlose Aussortieren kranker Tiere

Publiziert am: Mittwoch, 23. Juli 2008 (9148 mal gelesen)
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